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Auch das stärkere Geschlecht hat mit Schwächen zu kämpfen

  • Mai 07, 2019

Männer haben – genau wie Frauen auch – mit geschlechtsspezifischen Krankheiten zu kämpfen. Zu den typischen Männerproblemen zählen unter anderem Erkrankungen der Prostata. Eine nur kleine Drüse unter der Blase, die dem starken Geschlecht aber große gesundheitliche Probleme bereiten kann. Über die Prostata redet Mann nicht? Dann übernehmen wir das und liefern Ihnen einen spannenden Übersichtsartikel.

Die Prostata: Jeder kennt sie, keiner nennt sie – solange sie sich nicht bemerkbar macht. Die Prostata oder Vorsteherdrüse hat die Größe einer Kastanie. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umkleidet den Anfangsteil der Harnröhre. So verlaufen Samenleiter sowie Harnröhre durch die Mitte der Prostata. Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Sekret-Bildung. Ohne Prostatasekret wären die Samenzellen nicht in der Lage, die Eizellen zu erreichen. Denn nur das Sekret ermöglicht die Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit der Samenzellen.

Von der Kastanie zum Pfirsich

Zu den häufigsten Problemen der Prostata zählt man die benigne Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrößerung), die Prostatitis (Prostataentzündung) und das Prostata-Karzinom (bösartiger Tumor). Bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der männlichen Vorsteherdrüse. Hat sie bei jungen Männern noch etwa die Größe einer Kastanie, so leben die meisten älteren Herren schon eher mit einem Pfirsich zwischen Penis und Blase. Fast die Hälfte aller über 60-Jährigen und rund 90% der 80-Jährigen sind davon betroffen. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Erkrankungswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter steigt. Allerdings ist nur bei 20% aller Erkrankten eine Therapie erforderlich. Die genauen Ursachen der BPH sind noch nicht bekannt. Bemerkbar macht sich eine gutartige Vergrößerung der Prostata in erster Linie durch Probleme beim Harnabfluss – der Harnstrahl wird immer schwächer und mit der Zeit lässt das angeschwollene Organ den Urin nur noch tröpfchenweise heraus.

Da ständig Urin in der Blase bleibt, wird es den Krankheitskeimen erleichtert, sich dort anzusiedeln und zu vermehren. Das Risiko für einen Harnwegsinfekt oder eine Blasenentzündung ist dadurch erhöht. Grundsätzlich sollten Männer mit einer Prostatavergrößerung rechtzeitig Wasserlassen, keine großen Mengen auf einmal trinken, täglich zwei Liter Wasser in kleinen Mengen zu sich nehmen und sich vor Kältereizungen schützen.

Prostatitis – eine häufig verkannte Krankheit

Die Prostata leidet auch oft unter Entzündungen (Prostatitis). Häufigste Ursache sind Bakterien, die aus dem Blut oder über die Harnröhre in die Prostata gelangen. Die Krankheit kann akut und für kurze Zeit, aber auch chronisch auftreten. Eine gesunde Ernährung, ein reges Sexualleben und eine regelmäßige Blasenentleerung sind natürliche Schutz-Mechanismen vor Entzündungen. Die ersten Symptome für eine Prostata-Entzündung sind häufig abgeschwächter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und bei der Ejakulation, krampfartige Unterbauchschmerzen sowie Fieber und Schüttelfrost.

 

Die häufigste Krebserkrankung bei Männern

Das Prostata-Karzinom zählt zu den zweithäufigsten Krebstodesursachen. Wie bei allen Karzinomen stehen die Chancen auf Heilung durch frühzeitige Erkennung besser. Jedoch verursacht das Prostata-Karzinom im Anfangsstadium so gut wie keine Beschwerden. Eine Verhärtung oder Schwellung des Drüsengewebes (tastbar im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung) könnte ein erster Hinweis auf einen Tumor sein. Bei Veränderungen der Prostata (Probleme beim Harnlassen, abgeschwächter Harnstrahl, Nachträufeln) sollte ein Arzt konsultiert werden.

Richtige Männer leben länger

Würde der Rat, ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich den Urologen aufzusuchen, befolgt werden, so könnten Prostataerkrankungen minimiert werden. Untersuchungen aber zeigen, dass nur jeder 20. Mann die Vorsorge-Untersuchung in Anspruch nimmt. Kaum eine andere Untersuchung dürfte mit so vielen falschen Vorstellungen und so viel Schamgefühl besetzt sein wie die Untersuchung der Prostata durch den Urologen. Eine Basisuntersuchung besteht aus der Bestimmung des PSA-Wertes (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut und einer Tastuntersuchung.

Gesundheitsbonus in Asien

In vielen Ländern Asiens und Südeuropas sind Prostatavergrößerung wesentlich seltener. So haben in Japan und China beispielsweise nur zehn Prozent der älteren Männer eine BPS. Das ist jedoch nicht genetisch bedingt, sondern liegt an der landesüblichen Ernährung und Lebensweise. Denn die Söhne von Männern, die aus diesen Ländern etwa in die USA auswandern, haben nach zwei Generationen ein ähnlich hohes Risiko für Prostataerkrankungen, wie die Einheimischen.